Pierre Heisterkamp: „Lasst euch typisieren!“

„Sich für eine Knochenmarkspende typisieren zu lassen, ist eine gute Sachen“, sagt Bruderschaftskönig Pierre Heisterkamp vom Prinz Eugen Corps. Er empfiehlt allen Schützen und Lintorfern am Samstag, 16. Juli, teilzunehmen an der Typisierungsaktion von Rot-Weiß Lintorf und der Westdeutschen Spenderzentrale. „Ich habe noch heute einen engen Kontakt zu dem Menschen, dem ich mit meiner Spende geholfen habe“, ergänzt Heisterkamp.

Bereits im November 1991 ließ sich Heisterkamp typisieren. Damals wurde im Düsseldorfer „Malkasten“ ein Spender für ein kleines Kind in der Umgebung Düsseldorfs gesucht. Es war an Leukämie erkrankt.

„Und dann passierte nichts, viele Jahre nicht“, erzählt Heisterkamp. Im Juni 2006 bekam er Post von der Deutschen Knochenmark-Spenderdatei (DKMS). Beim Hausarzt sollte er ein großes Blutbild erstellen lassen, das Ergebnis an die DKMS schicken. Im Oktober wurde er dann für einen Tag nach Dresden eingeladen. Die Kosten trug die DKMS. In Dresden wurde eine umfangreiche Untersuchung gemacht (Herz, Lunge, Nieren). „Schon während der Untersuchung wurde ich mehrmals gefragt, ob ich immer noch zum Spenden bereit sei“, erinnert sich Heisterkamp. „Natürlich war ich bereit.“

Eine Woche später musste plötzlich alles sehr schnell gehen. Der Gesundheitszustand des Empfängers verschlechterte sich täglich. Deshalb sollte Heisterkamp schon am darauf folgenden Wochenende für die eigentliche Spende erneut nach Dresden.

Freitags ging es nach Dresden. Samstags fand die eigendlichte Stammzellenspende statt. „Das ist wie eine Dialyse“, so Heisterkamp. „An einem Arm wird Blut entnommen, die Stammzellen gefiltert, und dann im anderen Arm das Bkut wieder in den Körper zurückgeleitet.“ Das allerdings dauert schon ein paar Stunden.

Schon eine Woche später erfuhr der Lintorfer, dass die Spende erfolgreich war. Empfänger war ein US-Amerikaner. In den folgenden zwei Jahren wurde er von der DKMS immer über den Gesundheitszustand des Empfängers auf dem Laufenden gehalten. „Damals hatte ich die Möglichkeit anonym Kontakt mit dem Patienten aufzunehmen“, berichtet er. Die Briefe wurden über die DKMS zugestellt.

Anfangs sei alles sehr zäh gewesen, da die Übersetzung immer ziemlich lange dauerte. Bei dem ersten Brief aus Amerika hätte er erfahren, dass der Empfänger ein Vater von drei Kindern gewesen sei. Das Dritte war gerade erst geboren worden. Nach den zwei Jahren gab die DKMS die Adresse des Patienten mit dessen Einverständnis an Heisterkamp weiter.

„Mittlerweile läuft der Kontakt über Internet, Facebook oder Mail“, sagt Heisterkamp. „Es macht einfach Freude zu sehen, wie gut es dem Mann und seiner Familie heute geht.“ Seine Untersuchungsergebnisse seien immer noch positiv. Mit kleinem Aufwand habe er helfen können, ein Menschenleben zu retten.

Wer sich nicht typisieren lassen will, kann auch Geld spenden. Da die Typisierung von keiner Krankenkasse übernommen wird, trägt die Kosten (50 Euro pro Typisierung) allein die DKMS. Spenden sind möglich auf das Konto 444 44 44 bei der WestLB, Bankleitzahl 300 500 00. Stichwort Edgar.