[singlepic id=7 w=120 h=122 float=left]Mit folgenden Einleitungsworten beginnt der Chronist seinen Bericht in der Vereinschronik des Prinz-Eugen Corps Lintorf: „Schützenfeste und Kirmes waren seit altersher Höhepunkte im gesellschaftlichen Leben Lintorfs. Jeder richtige Lintorfer war damit von Kindesbeinen vertraut. Wenn Vater den schwarzen Anzug hervorholte und die Mutter sich für das Festzelt feinmachte, stellte sich das angenehme Gefühl ein, jemand zu sein der dazu gehörte. Denn die Geselligkeit war schon immer ein Grundbedürfnis des Menschen, und die Lintorfer pflegten dies in der Schützenbruderschaft und in den anderen Vereinen.“

Aber junge Leute, die in das gesellschaftliche Leben hineinwachsen und irgendwann „mitmachen dürfen“, haben ihre eigenen Vorstellungen. Vieles, was den „Älteren“ lieb und teuer ist, finden die jungen heranwachsenden Männer altmodisch und verstaubt. Sie möchten zwar die Tradition fortsetzen, suchen aber nach neuen Formen. So war es auch bei den jungen Männern, 11 Mann an der Zahl, die ein neues Jungschützen-Corps gründen wollten!

Am 09. September 1959 traf man sich zur Gründungsversammlung in der Gaststätte „Bürgershof“. Der Vorstand der ersten Stunde wurde mit: Zugführer – Werner Uferkamp, Kassierer – Josef Mentzen und Schriftführer – Helmut Jansen kommissarisch eingesetzt. Als Namen für das neue Corps wurde sich auf „Prinz-Eugen Corps“ geeinigt. Frau Traudchen Kaiser, die mit Frau Auguste Mentzen das ganze Unternehmen stark unterstütze, machte den Vorschlag Herrn Willi Molitor zum Protektor für das neue Corps zu wählen. Ferner wurde beschlossen das Höchstalter für die Aufnahme von Mitglieder auf 25 Jahre und eine Mitgliederstärke von 19 Jungschützen zu begrenzen.

Zum Titularfest 1960 trat das Prinz-Eugen Corps erstmals in neuen Uniformen auf. Im gleichen Jahr wurde der 1. Corpskönig ausgeschossen und der hieß Werner Uferkamp. Danach wurde jährlich eine neue Corpsmajestät ermittelt, in den ersten Jahren meistens in den Anlagen des Vereinslokals „Bürgershof“, aber in späteren Jahren auch vielfach außerhalb Lintorfs bei den Familienausflügen des Prinz-Eugen Corps. Als Höhepunkt ist die Fahrt im Jahr 1984, im Jahr des 25-jährigen Jubiläums anzusehen, als mit den Frauen eine Reise nach Wien anstand, und wir die Grabstätte unseres Patrons des edlen Ritters Prinz-Eugen aufsuchten.

Aber nicht nur Freude selbst erleben, sondern auch Freude anderen vermitteln war immer die Devise der Prinz-Eugener. So übernahmen sie die Patenschaft für ein Kind aus der „Dritten Welt“. Aber auch in den folgenden Jahren wurden immer wieder Sammlungen für Organisationen und Institutionen abgehalten. So z. B. für den „Bergrettungsdienst“, für „Terre des Hommes Deutschland e.V.“, die „Aktion Sorgenkind“, die „Kinderkrebshilfe“ sowie soziale und kirchliche Einrichtungen, Organisationen oder Verbände im Ortsteil Lintorf.

1984 im Jahr des 25-jährigen Jubiläums, wurde ein Prinz-Eugen Jungschützencorps mit 15 Mitgliedern im Alter von 12 – 16 Jahren gegründet. Leider hatte diese Gemeinschaft nicht lange Bestand, nach zwei Jahren bröckelte die Gruppe auseinander – Schade! – Ein schöner und guter Versuch, aber leider ohne den anhaltenden Erfolg!

Zu erwähnen sei hier noch das jährlich kurz nach dem Schützenfest stattfindende „Hahneköppen der Prinz-Eugener“, welches für die Corpsfamilie aber auch viele geladenen Freunde immer ein schöner Ausklang des jährlichen Schützen- und Volksfestes war. Oder die vielen Familien-Touren, die Herren-Touren, oder die jährliche Fahrrad-Tour mit einem immer feucht-fröhlichen Ausklang, und nicht zu vergessen das jährliche Martinsgansessen gemeinsam mit den Damen des Corps.

Mit Jürgen Uferkamp stellte das Prinz-Eugen Corps die letzte Bruderschaftsmajestät. Der Bruderschaftskönig aber auch die gesamte Prinz-Eugen Familie feierte ein glanzvolles Regentschaftsjahr. Einer der Höhepunkte war zweifellos das Sommerfest auf dem Gelände des Reitercorps an der Kalkumer Strasse. Ein Festzelt wurde aufgebaut und eine glanzvolle Veranstaltung mit einem 3-stündigem Programm wurde der Schützenfamilie und vielen weiteren Freunden geboten. Zur weiteren Stimmung sorgte die Show-Band mit flotten und gekonnten Musikvorträgen. Es war ein gut gelungenes Fest.

Ein trauriger Tag war der plötzliche und überraschende Tod des Corpskameraden Josef Mentzen am 6. März 2004. Er war nicht nur Mitgründer des Corps, sondern leitete als 1. Vorsitzender die Gemeinschaft insgesamt 17 Jahre. Zum Dank wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Aber auch in der Bruderschaft wirkte er mit großem Engagement mit.