[singlepic id=9 w=120 h=122 float=left]Die personell stark angewachsene Stammkompanie, so erfreulich dies auch war, hatte zur Folge, dass sich Interessengemeinschaften innerhalb dieser großen Formation bildeten und die enge Kontaktpflege untereinander recht schwierig wurde. Es bildeten sich kleinere Gruppierungen innerhalb der Stammkompanie in den Jahren 1952 – 1987, insgesamt 9 Formationen. Ferner fand im Herbst 1950 die Wiedergründung der Tell Kompanie von 1909 und die Gründung der Hubertus Kompanie statt.

Die mittlerweile arg geschrumpfte Stammkompanie wurde mit dem etwas abfälligen Titel „Rest der Stammkompanie“ betittelt, und wer hört dies schon gerne und möchte einem solchen „Haufen“ angehören? Am 6. April 1963 wurde eine Versammlung in der Gaststätte „Mentzen“ zwecks Gründung eines neuen Korps und dessen Namensgebung einberufen. Bei den anstehenden Vorstandswahlen wurde Willi Frohnhoff als 1. Vorsitzender gewählt.

Seit 1964 wird jedes Jahr ein Korpskönig ausgeschossen. In den ersten Jahren wurde auf dem Hof von „Haus Anna“ geschossen. Später wurde die Königsehre während einer Königstour ausgeschossen, und seit annähernd 20 Jahre findet das Königsschießen im Wechsel innerörtlich bzw. während eines Ausfluges statt. Erstes Stammlokal war die Gaststätte „Zum Kothen“. Im Jahr 1966 wechselte das Stammkorps in die Gaststätte von „Haus Anna“. Bis zur Generalversammlung am 19. März 1973 war Willi Frohnhoff 1. Vorsitzender und Hauptmann des Stammkorps. Durch die Wahl Willi Frohnhoffs zum Oberst der Bruderschaft wurde eine Neuwahl des Hauptmanns des Stammkorps notwendig. Mit Hans Christens wurde dieser gefunden.

Bei den jährlich anfallenden Festen muß wohl das traditionelle „Familienfest des Stammkorps“ als erstes genannt werden. Schon kurz nach der Gründung begann dieses Familienfest mit einem gemütlichen Beisammensein, jeweils in der Zeit um den Jahreswechsel. Bei den ersten Festen wurde spontane Unterhaltung aus den eigenen Reihen geboten. Dies änderte sich später, in dem man alle Feste sorgfältig plante und gekonnt vorgetragen anbot, aber weitgehend dargeboten durch eigene Kräfte. Aus diesem Familienfest entwickelten sich die beliebten karnevalistischen Stammkorpsfeste, seit 1975 mit einem Damenelferrat. Erstmalig trat bei diesen Karnevalsfesten ein Damenelferrat unter der Führung von Lene Frohnhoff im Jahr 1975 auf. Diese karnevalistischen Familienfeste finden heute noch viel Anklang!

Nach dem schmerzlichen Tod des langjährigen 1. Vorsitzenden Wilhelm Frohnhoff wurde bei der Generalversammlung 1983 Kurt Ruland zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Die Bruderschafts-Fahne der Lintorfer Bruderschaft wird seit der Wiedergründung im Jahr 1948 von Mitgliedern der Stammkompanie getragen. Bei der Generalversammlung 1987 stellte sich Kurt Ruland als 1. Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung. Als neuer Vorsitzender wurde Hugo Mendorf gewählt, da er aber als Vizechef und 1. Schriftführer der Bruderschaft schon stark belastet war, galt diese Wahl nur für ein Jahr. Ein Jahr später, Anfang des Jubiläumsjahres des Stammkorps, wurde Armin Schnitzer zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Unter seiner Führung wurde das 25-jährige Korpsjubiläum im September 1988 im Saal von „Haus Anna“ gefeiert.

In der Jahreshauptversammlung 1991 stellte sich Armin Schnitzer nicht mehr zur Wahl, als sein Nachfolger wurde Helmut von der Bey gewählt. Im Jahr 2003, dem Jahr des 40-jährigen Jubiläums, wurde Helmut von der Bey in seinem Amt bestätigt und führt das Amt des 1. Vorsitzenden weiter zur Zufriedenheit seiner Schützenkameraden aus.

Mit Stolz und großer Zuversicht feierte das Stammkorps dieses 40-jährige Jubiläum mit einer Matinee im Reiter Casino an der Kalkumer Straße. Hierzu waren der Bruderschaftsvorstand und Formationsabordnungen eingeladen. Die Laudatio hielt der Ehrenchef Hans Lumer: Als Mitgründer des Jubiläumscorps gab er trotz der kurzen Zeitvorgabe einen inhaltsreichen und informativen Abriss der verflossenen 40 Jahre Stammkorps Lintorf. Schützenchef Karl Heinz Kipp gratulierte zum 40-jährigen Geburtstag recht herzlich und verband damit die besten Wünsche für eine erfolgreiche Zukunft! Sein Dank galt allen Korpsmitgliedern für den gezeigten Einsatz, insbesondere den 1. Vorsitzenden und deren Mitarbeitern der verflossenen 40 Jahre. Anschließend wünschte er dem Jubilar weiterhin gute Kameradschaft und ein harmonisches Vereinsleben, viel Glück, beste Gesundheit und Gottes Segen! Als Geburtstagsgeschenk überreichte er das Bruderschaftswappen in Zinn und den obligatorischen Umschlag mit einem Scheck als Inhalt!

In diesem Bericht möchten wir auf die großen Verdienste einiger Mitglieder des Stammkorps eingehen:

Hier dürfte an erster Stelle der langjährige Schützenchef und heutiger Ehrenchef Hans Lumer zu nennen sein. 31 Jahre hat er die Geschicke der Lintorfer Bruderschaft mit Bravur geleitete, und dies mit viel Einsatz und hervorragender Führungsqualität, er war verantwortlich für die Planung und Durchführung zweier Bruderschaftsjubiläen, das 500-jährige im Jahr 1964 und das 525-jährige im Jahr 1989. Hans Lumer als heutiger Ehrenchef ist nicht nur in seiner Gemeinschaft sondern auch in der Gesamtbruderschaft noch heute ein aktiver Mitstreiter unseres christlichen Schützenwesens und sein Rat, seine Vorschläge haben nach wie vor großes Gewicht.

Zu nennen ist auch der langjährige Vorsitzende Willi Frohnhoff, der sein Korps bis zu seinem Tod im Jahr 1983 führte. Er war nicht nur Vorsitzender, sondern mehr Schützenkamerad und väterlicher Freund. Er hatte immer neue Ideen, die das Korpsleben interessant und abwechslungsreich machten. Bedanken möchten wir uns bei Kurt Ruland, der einen großen Teil seines Lebens der Bruderschaft geopfert hat. Er war ein Mann der Verläßlichkeit und der absoluten Perfektion. Zu nennen ist auch Hugo Mendorf, der in der Bruderschaft 6 Jahre die Position des Vizechefs und über 18 Jahre das Amt des 1. Schriftführers bekleidete. Als letzter soll der langjährige Brudermeister Josef Fink genannt sein, der dieses Amt über 20 Jahre innehatte.