Beginn als Jungschützenkompanie: Prinz-Eugen Corps

Sie befassten sich vor einigen Jahren mit dem Gedanken das Corps aufzulösen, die Prinz-Eugener. Doch dann bekamen sie als Formation vor zwei Jahren noch einmal die Kurve. Sie gingen völlig neue Wege: gemeinsame Kochabende im Pfarrzentrum, Boulenachmittage am Beekerhof, Stadtführungen in Düsseldorf und Köln. Das hat das ehemalige Jungschützen-Corps der Bruderschaft belebt und seine Mitglieder wieder zusammengeschweißt.

Denn als Jungschützen-Corps wurde das Prinz-Eugen Corps 1959 im Bürgershof aus der Taufe gehoben. Die elf Gründungsmitglieder um Willi Hammacher, Werner Uferkamp und Josef Mentzen waren bereits Jungschützen der Lintorfer Bruderschaft. Das Höchstalter für die Aufnahme von Mitgliedern war 25 Jahre. Diese Altersbegrenzung wird so heute im Corps nicht mehr praktiziert.

Die „jungen Wilden“ der Bruderschaft hatten viele Ideen, sich von dem Vereinsleben ihrer Schützenväter abzuheben. Sie gingen zwei Mal im Jahr auf Fahrt. Das Prinz-Eugen Corps war die erste Formation, die die alte bergische Tradition des Hahneköppens in Lintorf einführte. Der Lumpenball zu Karneval im Vereinsheim entwickelte sich zu einer beliebten Veranstaltung. Die Geburtstage wurden mit den Kameraden aus dem Corps gefeiert, für die Kinder gab es Nikolausfeiern. In den 1970er Jahren gründeten die Mitglieder am Beekerhof sogar einen eigenen Tennisclub.

Zum 25-jährigen Bestehen 1984 unternahmen die Prinz-Eugener mit ihren Frauen eine Reise nach Wien. Sie wollten die Grabstätte ihres Namenvetters im Wiener Stephansdom aufsuchen: Eugen Franz, Prinz von Savoyen-Carignan. Sie wurden vom Wiener Bürgermeister Leopold Gratz empfangen.

Die Prinz-Eugener waren auch immer karitativ unterwegs. Sie übernahmen die Patenschaft für ein Kind aus der so genannten „Dritten Welt“, sammelten für den „Bergrettungsdienst“, für „Terre des Hommes“, die „Aktion Mensch“, die „Kinderkrebshilfe“ und für soziale und kirchliche Einrichtungen, Organisationen oder Verbände in Lintorf.

Die „wilden Jahre“ der Jungschützen in der Anfangszeit sind im Laufe der Jahre zunächst einem gediegenen Vereinsleben mit viel sozialem Engagement gewichen. Mit dem zunehmenden Alter der „jungen Wilden“ machte sich in den letzten Jahren aber auch Routine breit, fast ein wenig Langeweile. Doch mit viel Einsatz und neuen Ideen haben die Prinz-Eugener ihrem Corps neues Leben eingehaucht. Mit neuen Aktivitäten haben sie völlig neue Seiten an sich und ihren Kameraden entdeckt. Der Neuanfang ist gewagt, das Corps auf einem guten Weg in die Zukunft.