RCL: Besichtigungsfahrt zum Tagebau

Beeindruckt waren die rund 40 Mitglieder, Freunde und Förderer des Reitercorps Lintorf (RCL) von den unfassbaren Ausmaßen des Braunkohletagebaues Garzweiler. Am gestrigen Freitag besuchten sie das Abbaugebiet im rheinischen Revier. Jörg Kerlen von der Unternehmenskommunikation der RWE Power begleitete die Gruppe. Reiterchef Alfons Bruglemans hatte die Schützen am frühen Nachmittag in Lintorf zur Fahrt begrüßt, darunter auch den Ehrenvorsitzenden der Bruderschaft Hans Lumer und eine Abordnung des TuS 08 Lintorf. Die Fahrt endete mit einem gemeinsamen Essen im Biergarten des Informationszentrums Schloss Paffendorf der RWE Power. Die über Schloss Paffendorf heranziehenden dunklen Gewitterwolken ließen die Gruppe allerdings frühzeitig die Heimfahrt nach Lintorf antreten.

“Wir haben eine Menge über die Gewinnung unserer heimischen Braunkohle erfahren”, fasste Bruglemans den Nachmittag zusammen. Er selbst und auch die anderen Teilnehmer waren von der schieren Größe des Tagebaus, der dort eingesetzten Geräte und Riesenbagger sowie der Menge Kohle, die die Kraftwerke ständig für die Stromerzeugung benötigen, erstaunt.

In wenigen Minuten, so erfuhr die Gruppe, werden die Kohlenzüge mit 1400 Tonnen Braunkohle beladen. Jeder der 14 Waggons fasst 100 Tonnen. Die Menge reicht, um eines der Kraftwerke der RWE Power im rheinischen Revier eine Stunde lang zu befeuern. Der größte Bagger in Garzweiler fördert am Tag 240.000 Kubikmeter Braunkohle. Eine Schaufel des Baggers fasst 6,6 Kubikmeter Kohle. Das Schaufelrad, an dem 18 Schaufeln angebracht sind, hat einen Durchmesser von 21 Meter.

Ebenso beeindruckt waren die Lintorfer von der Rekultivierung des Reviers. Nur 15 Minuten, nach dem der Abraum auf der eine Seite des Tagebaus gefördert wurde, wird er auf der anderen Seite bereits wieder zur Verfüllung des riesigen Loches verwendet. Nur wenige Meter von der Absetzkante entfernt, wachsen bereits wieder Bäume, Sträucher und andere Pflanzen. Die Tiere kehren zurück, darunter zahlreiche unter Naturschutz stehende Tiere. “Sie haben hier ihre Ruhe”, erklärte Jörg Kerlen.

In der Mitte des Tagebaus Garzweiler wird zurzeit ein großer Damm errichtet. “Da wird 2017 die A44 hinüber  führen”, erläuterte Kerlen. Die Autobahn wurde vor Jahren wegen des Tagesbaus abgerissen. Sie muss aber neu gebaut werden, da 2018 die parallel verlaufende A61 dem Tagebau weichen muss.