Festzelt zu klein für Besucherandrang

Laut zeitgenössischen Zeitungsberichten schüttelten die Lintorfer mit dem Kopf, als die Bruderschaft im August 1949 ein Zelt mit 1400 Plätzen auf dem Schulhof der Johann-Peter-Melchior-Schule (heute altes Rathaus) aufbaute. Und trotzdem reichten die Plätze nicht, so dass viele Lintorfer und Gäste an den drei Tagen des Schützenfestes auf die benachbarten Gaststätten ausweichen mussten. Und davon gab es einige: Gaststätte Mentzen mit Saal (heute Zum Kothen), Mecklenbeck mit Saal, Bürgershof und gegenüber die Gaststätte Kaiser und Richtung Bahn auch noch das Hotel Zur Post (heute Lili).

Es war erst das zweite Schützenfest nach der Wiederbegründung der Bruderschaft 1948. König war 1948 Willi Molitor geworden. Er zog nun in einer Kutsche beim Festzug durchs Dorf. Schon damals zogen die Schützen über den Konrad-Adenauer-Platz (damals Angermunder Straße), Duisburger Straße, Breitscheider Weg, Am Löken und Speestraße zurück zum Markt, wo die Parade stattfand. Der Markt allerdings war auf dem freien Gelände zwischen Bürgershof und der alten Gaststätte Meck.

Auf dem Marktplatz fand auch die Kirmes statt. Es war dort ziemlich eng für die Schausteller. So war die Bruderschaft auf der Suche nach einem neuen Gelände. 1950, so die Hoffnung der Bruderschaft, sollte das sumpfige Gelände gegenüber dem Bürgershof, von den Lintorfern Drupnas genannt, aufgeschüttet sein. Dann sollte dort die Kirmes stattfinden. In diesem Jahr, 1949, aber auf alle Fälle das große Feuerwerk. 40 Minuten soll es gedauert haben.

Auf den Vogel wurde übrigens nicht mit dem Gewehr geschossen. Das war den Schützen von der britischen Besatzungsmacht verboten worden. So wurde mit der Armbrust geschossen. 1949 gelang Heinrich Kaiser (Foto mit seiner Frau Gertrud) der entscheidende Schuss. Er war neuer König der Lintorfer Schützen.

Markt, Drupnas, Schulhof: das Schützenfest fand nicht an einem Ort im Dorf statt. Am Klosterweg (heute Krummenweger Straße) stand das Festzelt und fand das Schießen statt. Auf dem alten Marktplatz zwischen Bürgershof, Mecklenbeck und Dickelsbach hatten die Schausteller die Kirmes aufgebaut und auf der Drupnas wurde das Feuerwerk gezündet. Es sollte lange dauern, bis die Lintorfer Schützen eine endgültige Bleibe in Lintorf finden würden.