Ein neues Corps und sein Marsch: Lambertus

Wir befinden uns im Jahr 1978, genau genommen ist es der 27. Februar – ein Montag. Es ist früher Abend. Gegen 19 Uhr hält vor der Gaststätte „Im grünen Winkel“ auf der Tiefenbroicher Straße in der Ratinger Siedlung ein tarnfarbener Bus. Die Bundeswehr ist da. Zumindest eine komplette Musikkompanie der Bundeswehr. Die Musiker steigen aus, nehmen vor dem Lokal Aufstellung und intonieren einen Marsch.

Was war geschehen? Was der Grund für den Auftritt der Soldaten in der Ratinger Siedlung?

Im Laufe der Jahre 1975 und 1976 hatten einige Stammgäste der damals von Anni und Hansi Bohn geführten Gaststätte die Idee, eine neue Gemeinschaft zu gründen und als Formation der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Lintorf 1464 anzugliedern.

Am 5. Oktober 1976 trafen sich also 13 Männer im Grünen Winkel, um dieses neue Corps zu gründen. Sie gaben ihm den Namen St. Lambertus-Corps.

Zwei ältere Herren, ebenfalls Stammgäste im Grünen Winkel, die des Öfteren abends nach getaner Arbeit ihr Feierabend-Bierchen bei Hansi einnahmen, verfolgten die Entwicklung mit Interesse. Es waren nicht irgendwelche ältere Herren. Es waren zwei Herren mit einer Vorliebe für Musik: Professor Karl Toubartz, Dozent der staatlichen Hochschule für Musik Rheinland, und Rudolf Kralik, städtischer Kammermusiker.

Eines schönen Abends im Jahr 1977 machte der Professor den launigen Vorschlag, dem St. Lambertus-Corps einen eigenen Marsch zu komponieren. Der Kammermusiker erklärte sich spontan bereit, einen passenden Text zur noch nicht komponierten Musik zu verfassen.

Die beiden Herren machten sich an die Arbeit. Musik, alle Partituren und der Text waren Ende 1977 fertig. Am 27. Februar 1978 brachte das Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr aus Hilden den Marsch zur Uraufführung.

„Lambertus-Marsch”
Sankt Lambertus-Schützencorps
heimatverbunden von hier,
fröhlich, gesellig und stets bereit
für die Heimat stehen wir.
Ja, in Lintorf sind wir zu Haus
wollen dort nur sein.
Nur so ist das Leben wunderschön
und kann ja nirgends besser sein.