Volle Aufmerksamkeit der Schützenfrauen

Der Einladung zum gestrigen Treffen der Schützenfrauen waren trotz des Termins mitten in der Woche rund 40 Frauen gefolgt. Alfons Bruglemans, Vorsitzender des Reitercorps Lintorf, begrüßte die Damen persönlich und zeigte sich erfreut über die auflebenden Aktivitäten in der Gemeinschaft der Schützenfrauen. Andreas Preuß, stellvertretender Vorsitzender der Lintorfer Bruderschaft, hatte es zu Beginn seines Vortrags über 550 Jahre Vereinsgeschichte ein wenig schwer, gegen die angeregten Gespräche an den einzelnen Tischen anzukommen. Als er jedoch ein Foto der Gründungsurkunde an die Wand projezierte und deren Text in zeitgemäße Worte übersetzte, hatte er die volle Aufmerksamkeit aller Frauen. Hieß es da doch im Originaltext: “Sind aufgenommen worden als Schwestern und Brüder.”

Im 15. Jahrhundert gab es also auch Frauen in der Lintorfer Bruderschaft. Das änderte sich aber wohl spätestens zu Beginn des  19. Jahrhunderts bei der Wiederbelebung des zurückgegangenen Vereinslebens. Weiteres Erstaunen rief die Tatsache hervor, dass das inzwischen aufgelöste Bürgercorps in den 50-er Jahren als eigener Verein existiert hatte. In alten Programmheften und Protokollen ist vermerkt, dass sie sogar ein separates dreitägiges Schützenfest feierten, auf dem es immer hoch her ging.

Daran konnten sich nur noch wenige der anwesenden Frauen persönlich erinnern, wohl aber an die häufig wechselnden Standorte von Schützenzelt und Kirmesplatz. In den 1950er Jahren stand das Schützenzelt eine Zeit lang auf dem damaligen Schulhof und direkt nebenan wurde auch auf den Königsvogel geschossen. Das wäre heute aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich, sorgte aber für viel Gesprächsstoff unter den Anwesenden.

In lockerer Atmosphäre ging es dann nach dem Vortrag in vielen Gesprächen um das Vereinsleben allgemein und natürlich auch um die geplanten Aktivitäten im Jubliäumsjahr. Einig waren sich alle Frauen in dem Wunsch, dass die offiziellen Veranstaltungen der Bruderschaft bei den Lintorfern wieder mehr wahrgenommen und besser besucht würden. Ein nächstes Treffen ist im Juni geplant.