Schützenchef Andreas Preuß fragt die schweizerische Unfallversicherungs-Gesellschaft in Winterthur: „Gilt das Angebot für eine Kollektiv-unfallversicherung noch?“ Bei der angebotenen Jahresprämie würde die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Lintorf 1464 jedenfalls gerne zugreifen, auch wenn die Versicherung nur bei Unfällen auf dem Schießplatz oder bei Vereinsfestlichkeiten zahlt.
„Wir würden auch für fünf Jahre abschließen und die zehn Prozent Nachlass mitnehmen“, sagt Preuß. Allerdings fürchtet der Schützenchef, dass der Ansprechpartner bei der Winterthur, Wilhelm Bedbur, nicht mehr zuständig ist. „Das Angebot stammt immerhin schon vom 19. Juli“, erklärt Preuß. Vom 9. Juli 1929!
Preuß fand das Angebot jetzt beim Aufräumen im Büro der Bruderschaft im alten Lintorfer Rathaus. Ob die Versicherung jemals abgeschlossen wurde, lässt sich anhand der vorhandenen Unterlagen derzeit nicht sagen. „Ich habe noch nicht alle Unterlagen gesichtet“, erzählt der Schützenchef. Das Angebot fand er zufällig zwischen alten Ausgaben der Schützenzeitung.
Die Versicherungsprämie betrug 70 Reichspfennig. Dafür gab es im Todesfall 1000 Reichsmark für das Mitglied, bei Invalidität immerhin 3000 Reichsmark und bei vorübergehender Erwerbsunfähigkeit eine Reichsmark am Tag.