Geburtstag: Tambourcorps wird 60!

Das Tambourcorps ist eine der auffälligsten Formationen der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Lintorf 1464. Die Zuschauer sind begeistert, wenn der Musikzug mit klingendem Spiel dem Schützenzug vorangeht. Jetzt feiert das Corps Jubiläum: am 18. März im Pfarrzentrum St. Johannes.

Zur Matinee erwarten die Spielleute rund 180 geladene Gäste. Darunter wird auch Theo Fink sein, Gründungsmitglied von 1952. Als Festredner hat das Tambourcorps Lintorf den Ratinger Schützenchef  Gero Keusen gewinnen können. Vorgestellt wird auch der neue Protektor der Gemeinschaft. Corps-Chronist Horst Jung wird die Geschichte des Spielmannszuges anhand von zahlreichen Bildern Revue passieren lassen.

Vor 60 Jahren, im Mai 1952, fand in der Gaststätte Holtschneider, gegenüber dem Bürgershof, die Gründungsversammlung des Spielmannszuges statt. Erster Vorsitzender wurde Ludwig Pützer. Auf dessen Initiative war das Corps gegründet worden. Pützer verstarb im November 2010.

Walter Adolphs wurde der erste Protektor des Spielmannszuges. Als erster Ausbilder der Spielleute wurde Karl Mentzen gewonnen. Er war noch Bataillons-Tambourmajor eines kaiserlichen Regimentes gewesen. Mentzen bildete Hubert Wassenberg zum ersten Tambourmajor des neuen Corps aus.

Die ersten Instrumente, Holzflöten und Trommeln, stammten aus dem Nachlass des Turnvereins. Sie wurden hergerichtet und so begann der Probenbetrieb.

Erstmals trat das junge Musikcorps beim Titularfest der Lintorfer Bruderschaft am 25. Januar 1953 auf. Gemeinsam mit der Kapelle Mentzen spielten ein Batailloner, zehn Tamboure und neun Hornisten; letztere damals allerdings nur mit Flöte. Statt einer Mütze trugen die Spielleute ein Schiffchen, das Koppelzeug war schokoladenbraun, heute ist es weiß.

An Schützenfest 1953 erhielt der Musikzug am Krönungstag einen neuen Tambourstock, eine Lyra und neun Flöten. Für Ludwig Pützer und seine Spielleute war dies ein krönender Abschluss des ersten Schützenfestes vor heimischem Publikum. Es sollte der Beginn einer Erfolgsgeschichte sein, die bis heute andauert.