Bewundernswert: Wecken durchs Tambourcorps

Schützenfest-Sonntag, 21. August, 6:25 Uhr: Ein Kleinbus hält am Schwester-Helia-Weg. Acht Spielleute des Tambourcorps Lintorf steigen aus und machen zu dieser frühen Zeit Musik. Angeführt von Horst Jung sind sie gekommen, um den zweiten Chef der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Lintorf 1464, Andreas Preuß, zu wecken. Schließlich ist um zehn Uhr Antreten auf dem Schützenplatz. Und das soll der stellvertretende Chef nicht verpassen nachdem anstrengenden ersten Festtag.

Bereits seit sechs Uhr in der Frühe sind mehrere Gruppen des Tambourcorps in Lintorf unterwegs, um die Schützen zu wecken. Heribert Müller, Vorsitzender der Lintorfer Spielleute, hat einen ausgeklügelten Zeitplan gemacht. “Wir schaffen es trotzdem nicht bis zehn Uhr”, gesteht er. Bei zu vielen Schützen bekommen die Musiker ein kleines Frühstück in der einen oder anderen Form. “Irgendwann hinken wir unserem Plan hinterher.”

Geweckt werden vom Tambourcorps der Vorstand der Bruderschaft, das Königs- und Kronprinzenpaar und die Vorsitzenden der Formationen. “Und noch ein paar andere”, erzählt Müller. Da hat sich in den vergangenen sechs Jahrzehnten so manche Tradition herausgebildet.

“Für uns ist Schützenfest ziemlich anstregend”, so Müller. Am Samstagabend erst der Große Zapfenstreich auf dem Markt, dann die Musik beim Marsch zum Festplatz und im Festzelt selbst. “Vor Mitternacht ist da niemand im Bett, aber um fünf müssen wir schon wieder raus aus den Federn”, so der Vorsitzende. Und der Sonntag wird noch lang!