Regenreiches Schützenfest 2010

So viel Wasser gab es beim Schützenfest wohl zuletzt 1954, als der Dickelsbach über die Ufer trat und die Kirmes überflutete. Fast wäre der Schützenzug beim diesjährigen Schützenfest ins Wasser gefallen. Am Sonntag öffnete der Himmel pünktlich kurz vor Beginn des Sternmarsches seine Schleusen, schloss sie nur vorübergehend, damit Schützenchef Herbert Hirsch den Umzug ziehen lassen konnte. Kaum waren die Schützen ohne Abschreiten der Front losgezogen, begann es wieder zu schütten – und nicht aus Eimern sondern aus Wannen oder noch etwas größerem.

Erstaunlich: Obwohl das Wetter zu einem gemütlichen Sonntagnachmittag auf dem Sofa einlud, schauten zahlreiche Lintorfer am Straßenrand dem Schützenzug zu. Ein kleiner Trost für die Schützen, die schon nach wenigen Minuten völlig durchnässt waren, obwohl die meisten mit Regenschirmen ausgestattet waren. Ein dickes Lob den Musikkapellen, die bei diesem Wetter tapfer gespielt haben. Georg Friedrich Händels (1685-1759) Wassermusik hätte hervorragend gepasst.

Dabei begann das Schützenfest am Freitagabend wie gewohnt mit dem Schülerprinzenschießen, das Christian Bohn vom Lambertus Corps für sich entschied und dem Pokalschießen der Jungschützen. Hier war Alexander Ruland erfolgreich. Auch die nachfolgende Jungschützenfete im Pfarrsaal von St. Johannes war gut besucht.

Der Samstag startete am frühen Nachmittag mit dem Seniorenkaffee, der wie in den Vorjahren sehr gut besucht war. Wie immer begeisterten das Lintorfer Tambourcorps, das Ratinger Tambourcorps und das DB Orchester Duisburg beim abendlichen Platzkonzert die Zuschauer auf dem Marktplatz. Zuvor feierten die Schützen in St. Anna den Festgottesdienst und eröffneten damit offiziell das Schützenfest. Bei der anschließenden Totenehrung am Ehrenmal auf der Drupnas hielt Andreas Preuß, stellvertretender Vorsitzender der Bruderschaft, die Gedenkansprache. Er sprach über den Stellenwert des christlichen Glaubens in den Bruderschaften.